Fachwerkbehausung für das Federvieh

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Hühnerhaus auf Maß!

Lange haben wir überlegt, ob wir uns Hühner zulegen sollen oder nicht. In erster Linie die direkten Nachbarn, wir leben schließlich mitten in einem alten Ortskern. Nach dem Entschluss dass wir neue Mitbewohner wollen kam dann die Umsetzung. Ein Fertighaus aus dem Hühnerfachmarkt sollte es nicht werden, wir wollten was eigenes entstehen lassen. In Handwerkskunst im SWR kam ein Beitrag wie man einen solchen Stall bauen kann. Freilich, ich bin kein Profi, aber man kann es ja mal versuchen.  Weitere Anregungen konnte ich auf Pinterest und YouTube finden. Dabei ist mir Einer aufgefallen, dessen Lebensstil bewundernswert ist. Rigotti – Selbstversorger, Hühnerhalter und offensichtlich ein sympathischer Kerl. In einem Video hat er das Deeplitter Prinzip vorgestellt und ich wusste, das brauchen wir. Was aber brauchen wir noch? 

  • Traditionelle Bauweise wie die umliegenden Fachwerkhäuser.
  • Bauholz aus der Region.
  • Begrüntes Dach
  • Thermisch isoliert
  • Smart
  • Für 4..6 Hühner
  • Legenest als Anbau
  • Platz unter dem Haus nutzbar
  • Haltbar
  • Freilauf mit Dach und Wildvogelsicher

Der Rohbau

Leider fiel die ganze Planung dem Festplattencrash zum Opfer, so dass ich jetzt nicht voller Stolz Bilder vom FreeCad Model zeigen kann. Von daher kann ich nur beschreiben wie ich vorgegangen bin. Die ganzen Verbindungen habe ich mir an Fachwerkhäusern abgeschaut. Die Wahl des Holzes fiel auf Douglasie, da es haltbarer ist als anderes Nadelholz, lokal verfügbar und vor allem bezahlbar ist. Da in unserer ländlichen Gegend schon mal ein Fuchs oder auch häufiger ein Marder sein Unwesen treibt, soll das Gehege einbruchsicher sein und bei Stallpflicht zumindest etwas Auslauf bieten. Da es nur wenig Tiere sind ist die Heizleistung auch nicht besonders groß, die Winter aber unter Umständen trotzdem kalt, darum isolieren wir die Wände und das Dach mit Mineralwolle zwischen entsprechenden Spannbahnen. Das Deeplitter isoliert von unten und durch den Umsetzungsprozess entsteht zusätzliche Wärme.   

Fassade und Dach

Auf das Ständerwerk haben wir Unterspannbahnen angebracht auf die wir wiederum Latten zur Hinterlüftung geschraubt haben. Zur äußeren Fassade nehmen wir gebrauchtes Deckenholz, was seit Jahren auf seine Verwendung wartet. Die Nut und Federbrettchen werden leicht angeschliffen und auf die Lattung genagelt. Der Schutzanstrich erfolgt wieder mit Holzöl, diesmal mit grauer Pigmentierung.

Als Grundlage für das fast Flachdach werden OSB Platten auf  den Sparren verlegt. Eine Umrandung mit Douglasien Bretter angebracht und ein Ablauf gesägt. Quer zum leichten Gefälle habe wir kleine Leisten aufgeschraubt um dem Substrat besseren Halt zu bieten und kleine Wasserspeicher zu generieren. Zur Abdichtung wird Teichfolie ausgelegt und so verbaut, dass keine offenen Holzflächen Staunässe ausgesetzt werden können. Die Eindeckung erfolgt mit Blähtongranulat aus dem Baumarkt – eigentlich eine Bodeausgleichschüttung und Blumenerde. Die Bepflanzung haben wir dann dem Garten weitgehend entnommen, bei 7cm Pflanzschicht ist die Auswahl etwas eingeschränkt. Das doppeltverglaste Fenster eingebaut und die Stalltüre von Seiler-Elektronik montiert. Feines Gerät, werkelt tadellos!

Freilauf und Innenausbau

Damit die Hühner bei Stallpflicht etwas draußen sein können haben wir ein überdachten Freilauf an das Haus angebaut. Die Wände sind aus feinmaschigem Drahtgitter, so dass die Hühner weder rauskommen noch ein anderer Vogel rein. Den Zugang zum Gehege habe ich Zweiflüglig gemacht, damit die Einstreu nach bedarf mit der Schubkarre ohne anecken getauscht werden kann. Die Wände im Haus werden mit Laminatboden ausgekleidet. Nichtsaugend, abwisch und abflammbar.

So siehts jetzt aus

Außer den 5 Mädels ist auch ein modernes Smart Home eingezogen. Damit wird die Stalltür bei Sonnenaufgang geöffnet und bei Untergang geschlossen. Eine kleine Wandflächenheizung, welche sich bei unter4°C einschaltet und den Stall auf 8°C hochheizt. Seit Spätherbst auch noch eine Beleuchtung um einen späteren Sonnenuntergang zu simulieren. Warum der ganze Smart Kram? Weil ich es kann und sinnvoll erachte.