Bretter, die die Welt bedeuten

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Die Geschichte von Eggbert und Cheesebert

Außergewöhnliches  zu machen, dass nicht nur in der Vitrine steht sondern immer wieder im Alltag erfreut macht auch den Macher glücklicher. Klar bekommt der Gegenstand mit der Zeit Spuren oder wird im Laufe der Zeit abgenutzt, aber das macht es doch aus.

Mit der Zeit haben sich einige Holzleisten und Reste von Brettern angesammelt, die zu klein waren um etwas daraus zu machen. Zusammen mit einer Portion Leim sieht das schon wieder anders aus. Mit Bandsäge, Abrichte und einigen Streifen Furnier wird etwas ganz besonderes daraus. 

Zum verbrennen zu schade

Was brauchts dazu: Leisten und Abschnitte aus verschiednen Hölzern. Etwas länger als 30 cm und ungiftig sollte sie schon sein.  Da haben sich gefunden: Walnuss, Esche, Eiche, Zwetschge, Teak und Apfel. In unterschiedlichen Dimensionen und allsamt unterschiedlich in Farbe und Struktur. 

Zunächst werden daraus Leisten mit einer gemeinsamen Höhe von etwa 22 mm herausgehobelt. Im nächsten Schritt sind die zukünftigen streifigen Leimhölzer bereits gut erkennbar. Um einen möglichst starken Kontrast zu bekommen habe ich die unterschiedlichen, dunklen Holzarten mit der hellen Esche kombiniert.

Warum ich bemüht war symetrische „Bretter“ zu machen kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen, aber extrem wichtig ist, dass das Verleimen mit viel Sorgfalt erfolgen muss, damit sich beim Verzwingen nichts verschiebt. Ich habe dazu ein schmales Holz an beiden Enden quer als fixe Ebene genutzt. Hat man versetzt verleimt wird es mit jedem Arbeitsgang dünner, da nach dem Trocknen wieder abgerichtet wird.

Mit dem Leimholz kann es los gehen

Es werden jetzt immer zwei der kleinen Bretter gemeinsam, schwungvoll durch die Bandsäge geschoben. Im Anschluss dann, die entstandenen Hälften ausgetauscht und verleimt. Dazu müssen die Brettchen aufeinander fixiert werden damit sie während des sägens nicht verrutschen. Mit doppelseitigem Teppichklebeband hatte ich in der Vergangheit bereits gute Erfahrungen gemacht und auch diesmal hat es gehalten. Bevor die richtigen Brettchen durch die Bandsäge geschoben werden, habe ich verschieden Bandsägeblättern Probeschnitte gemacht und mich für ein 12mm Breites entschieden (schmalere Bänder ermöglichen engere Kurven, dafür bekommt man schlechtere Oberflächen und bei Breiteren werden die Kurven flacher und irgendwie passt es dann weniger gut zusammen). Damit sind schöne Schwünge möglich und die entstandenen Hälften passen nach dem Sägen wieder gut zusammen.

Natürlich geht beim Sägen material verloren, was ich mit Furnierstriefen in gleicher Dicke wie das Bandsägeblatt ersetzt habe. Dazu habe ich Esche- und Eichenfurnier benutzt, wobei ich das Eichene zuvor mit Amoniak „geräuchert“ habe.

Insgesammt habe ich fünf mal die Brettchen mit Klebeband verbunden, zusammen gesägt, auseinander gemacht, Sägeflächen angeschliffen, mit einem Furnierstreifen dazwischen vertauscht wieder verleimt und abgerichtet. Die Bilder zeigen Links die beiden ursprünglichen Brettchen, in der Mitte wie Sie zusammengeklebt gesägt wurden und rechts wurden die jeweils passenden Hälften ausgetauscht.

Anfänglich war es für mich schwer abzuschätzen wie ich die Brettchen verkleben und sägen soll, man steuert damit auch ob das Brett größer oder kleiner wird. Aber es wurde mit jedem Schritt besser und verworrener.  Da ich parallel zwei dieser Brettchen hergestellt habe, gibt es auch zwei Rohbrettchen und vier Reststücke. 

Cheesebert

Das Käsebrett. Wird der Ersatz für das Stück Holz, welches jetzt unser Wohnzimmertischchen ist. Damit sich möglichst nichts verzieht, habe ich auf der Unterseite 2 Gratleisten eingerarbeitet. Dies hat ausserdem den Vorteil, dass man automatisch einen Rundumgriff bekommt und es sieht einfach gefälliger aus, wenn da ein kleiner Abstand zur Stellfläche ist. Da das Brettchen selbst nur 30 cm breit ist habe es auf beiden Seiten verlängert. Dazu habe ich jeweils ein Stück Apfelholz benutzt und die natürliche Baumkante dann mit Epoxidharz in einer Form aufgegossen.

Eggbert

War der eigentliche Gedanke, also das was ich machen wollte. Ein Brettchen mit Löchern, in welche die Eier unserer Hühner passen. Das Ganze soll die unwiderstehlichen Papptrays ersetzen und somit täglich für eine kleine Freude sorgen.  Damit man von dem Brettchen bei voller Belagerung auch noch was sieht, sind die Abstände der Bohrungen etwas breiter gewählt als beim 0815 Tray. Um die Bohrungen passend für unsere Eier zu machen, habe ich verschiedene Geometrien ausprobiert. Am geeignetsten war eine Bohrung mit Durchmesser 25mm mit dem Forstnerbohrer in das nunmehr nur noch 17mm dicke Holz zu bohren und die Kante mit einem großen „Viertelstabfräser“ zu entschärfen. Der Radius des Fräsers ist mit 20mm nicht ganz klein, sorgt aber für einen guten Auflagepunkt. Auch hier habe ich eine Gratleiste eingearbeitet um möglichst Verzug zu vermeiden.