nimmt man gern zum Backen,
hört man immer wieder. Ich persönlich finde die Schalen nicht so geschickt. Zumindest um Teig anzurühren sind die Schüsseln zu flach, als Kuchenblech taugen die Schalen auch nicht wirklich. Zitronen in der Schale sehen aber richtig gut aus! Nun wie kommt man dazu Schalen aus einem alten Fass zu machen? Ganz einfach: Von einem Arbeitskollegen habe ich ein Eichenfass zur dritten Nutzung bekommen. Nach Wein und Terassendeko hat das Holz äußerlich von allen Seiten einen unverwechselbaren Charakter bekommen und als Dank für die Gabe könnte ich ja eine Schüssel daraus machen, so der Kollege auf Nachfrage, was er für das Fass den haben wolle.
Eine ganz gute Idee
und eigentlich wollte ich zwei Schüsseln machen. Aber es wurden immer mehr, bis keine Daube mehr übrig blieb. So eine Instaschüssel macht schon auch was her, steht rum und entgeht der Müllverbrennung und gibt ein gutes Gefühl, weil nicht extra ein Baum gefällt wurde.
Nach dem der äußerliche Bootslack abgeschabt und die morsche Innenseite grob gereingt war, war bereits ersichtlich, dass mehr als genügend von dem schönen Holz der jahrelangen Misshandlung trotzen konnte. Traditionell werden die Einzelteile eines Fasses von Hand gefügt und sind ohne Leim dicht, somit passt auch nur die ursprüngliche Aneinanderreihung. Da ich das Fass bereits in Einzelteilen erhalten habe, war nicht mehr ersichtlich welche Daube an Welcher lag. Also habe ich damit begonnen, die Seitenflächen der Dauben über die Abrichte zu schieben, damit ich möglichst ebene Flächen für die anstehende Verleimung erhalte. Das Verleimen selbst war nicht ganz so einfach, da keine winklige Flächen an den Dauben sind. Darum habe ich vom Verleimvorgang auch leider keine Fotos geschossen, es war einfach immer zu hektisch. Nach dem Verleimen wurden die Strinflächen formatiert und dadruch auch die spätere Form und Größe festgelegt. Mit einer Fräsplatte von Arbortech konnte ich wunderbar die Innen und Außenseite so angleichen, dass an der Unterseite der ursprünglich Fasscharacter erhalten blieb und die Innenseite schön glatt ausgeformt wurde. Nach dem Schleifen wurde noch eine Lebensmittelechte Beschichtung aus Leinöl oder Bienenwachs aufgebracht und gut ist.
Ist tatsächlich gut: aufgearbeitetes Altholz mit natürlichem Wachs oder Öl in gefälliger Schüsselform.
- Da passt Obst auf dem Esstisch rein.
- Sogar ein Säugling kann gefahrlos darauf herum kauen.
- Eignet sich auch als Schlüsselschüssel im Flur.
- Ist das Kind dann mal älter, der Klimawandel bezwungen und im Winter gibt es wieder Schnee könnte man bestimmt auch Schlitten damit fahren.
- Man leistet sich eine E-Yacht zur Solaranlage und hat schon ein tolles Bio-Wakeboard.
- Kann auch auf den Kompost, nach 30 Jahren hat man tolle Erde.
- Thermisch verwerten geht auch, da kein Lack mehr drauf ist. Kann man auch bedenkenlos zur Wärmegewinnung im Eigenheim nutzen.
Die Möglichkeiten, eine etwas zu flach geratene, aber stabile Schüssel zu nutzen sind beinahe grenzenlos.
Also, jetzt gut?
Neeeeeee, es fehlt noch ein Boden damit ein sicher Stand möglich ist und bei einer Schale dürfte das Holz auf Wunsch heller sein. Für den Boden konnte ich die Schale einfach mehrfach über die Abrichte schieben bis unten eine kleine Fläche entstand. Das Bleichen kann man ja bei den Holzprofis von Youtube mal wieder studieren. Tatsächlich queert für solche Spezialaufgaben immer wieder ein Youtuber meinen Weg. Er zeigt vortrefflich wie man mit Wasserstoffperoxid und Amonniak, Holz aufhellen kann. Ammoniak – nimmt man gerne zum „Räuchern“ von Eiche. Wasserstoffperoxid – nimmt man um Haare zu blondieren. Also blondieren wir mal auf Wunsch eine Schale mit den Mittelchen wie im Video und siehe da es funktioniert! Satt aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von etwa drei Stunden (feucht gehalten mit der Lösung) mit Wasser neutralisiert sticht die eine jetzt deutlich heraus.





